Einmal in meinem Leben bin ich mit meinem Vater ins Kino gegangen: Der Schatz im Silbersee. Vermutlich war der Film ab 16, und ich war es noch nicht. Die Musik war schön, Winnetou war schön, der See war schön, Old Shatterhand ging so, der Film war nicht schön.
Später, als ich „Im Lauf der Zeit“ gesehen hatte, da wußte ich wer Karl-May-Filme hätte machen sollen: Wim Winders. Immer wollte ich es ihm schreiben. Die Drehorte in Arizona, meinetwegen auch Texas. Die Sehnsucht nach dieser Langsamkeit, diesen endlosen Beschreibungen von Prärie-Tälern, aus denen der Reiter auftaucht und wie in einer Welle wieder verschwindet, … irgendwo hatten er und W. sich verabredet, und jetzt war die Zeit gekommen den Treffpunkt aufzusuchen …
Jetzt, so habe ich es gelesen, habe Wenders einen „Cowboy-Film“ gedreht. Und alle Karl-May-Filme der 60er Jahre gäbe es jetzt in einer DVD-Kassette. Stand in der gleichen Zeitung.
„im laufe der zeit“
von WW war ein wunderbarer Film! Vor allem damals, als er zum erstenmal im Kino lief …
heute
können es sich die wenigsten Menschen vorstellen, wie es damals war, einen wunderbaren Film zu sehen, geschweige denn, einen wunderbaren Film zu machen, über das KINO,zu seiner Zeit.
Das langsame und genaue Nachdenken über das Medium, auf das er sich eingelassen hatte (Film, Kino), und das mit eben diesen Mitteln darzustellen, die er sich erkämpft hatte, das war die Leistung, die seine Filme so schön machen.
Bis heute.
warum sind filme von wim wenders schön?
antworten gibt es auf diese frage kaum. aber wenn, dann auf BOMONGO
hollywood? geld? oskar? usa?
no, no!
es hatte etwas mit der zeit zu tun …
auch der kameramann war es nicht, der diesen Zauber verursachte
(auch wenn er gut war)
es war schon wenders kopp …
mir hat jemand, der dort war, einmal gesagt:
die geben sich alle Mühe, das Land kaputt zu machen, aber sie schaffen es nicht: es ist einfach zu groß
seitdem will ich gar nicht mehr dorthin