Hegel und das Meer

Ob Hegel jemals das Meer gesehen hat, fragt sich der Anker „dem das Leben entstammt, das Meer, siebzig Prozent der Oberfläche unseres Planeten, kommt in der deutschen Philosophie nicht vor!“ Rolf Hochhuth, Atlantik-Novelle

auf einem wiedergefundenen Zettel notiert, der Frage aber noch immer nicht nachgegangen …

HUH!

Indes der Stolze lässig dagesessen
Drang er in Mädchen mit Verführerblicken
Sah täglich zehn und hatte zehn vergessen
Doch wollte jede ihn so gern beglücken.

Daß er nachts träumt von einer Riesenkuh
Und seine Unschuld fahndet nach dem Grund
Der Lüsternheit, indes ihn jene immer
Schmählicher unterwerfen. Immer schlimmer
Wie eine große Hündin spielt mit einem kleinen Hund.
H u h !
Ernst Fuhrmann

zum ersten mal

gesehen. im Tannenbaum, irgendwann zwischen 12 und 2, saß der mann am tisch, zeitung lesend. in der rechten hand ein kaffeelöffel, mit dem er etwas aus einem plastikteil löffelte. was war das? haben wir das richtig gesehen? nach einigen minuten bringt die bedienung etwas an seinen tisch, der mann macht eine verpackung auf und beginnt erneut mit seinem kaffeelöffel: erdnüsse. nobel geht die welt zugrunde.

Man sieht sie

durch Bockenheim laufen. An der Ecke zur Post 3 Männer: Edwin Schudlich, Elmar Altvater und ein Dritter, den ich nicht kenne. Ein paar Schritte folge ich >>> der Verdacht, „es“ treibt die 3 ins PDS-Büro, das dort gleich um die Ecke ist. Gottseidank schwenken die 3 vor dem PDS-Büro nach links ab, Richtung Westbahnhof oder Ökohaus. Ich breche die Verfolgung ab.

dsl

am 25. märz wurde per internet der dsl-auftrag an die telekom abgegeben. nach 4 tagen kamen die päckchen mit router und splitter. bei der bestätigung der internetbestellung stand: „Terminwunsch: 13.04.2004 Vormittag“. Das war zwar glatt gelogen, denn mein Terminwunsch war viel früher, wurde aber vom System immer abgelehnt und schließlich auf den ersten Werktag nach Ostern zugelassen.

Der 13. April verstrich – aber DSL wurde nicht aktiviert. Am Abend eine Mail an die Telekom. Überraschend eine Mailantwort am 14. April: „Ihre Anfrage wird bearbeitet.“
Am 15. April die Geduld verloren (per Telefon 0800 xxx – „alle Mitarbeiter sprechen gerade“) und ab in den nächsten Telekomladen. Der Mitarbeiter dort: „Ja, machen Sie solche Bestellungen nie im Internet. Das geht oft schief. Kommen Sie bei solchen Bestellungen besser in einen Telekom-Laden.“ Als er nachsah, ob für mich ein DSL-Auftrag im System angezeigt würde: Nothing. Er nahm den Antrag ins System neu auf und versprach für den 23. April „im Laufe des Tages“ die DSL-Schaltung.

Mein Gott …

bott im club voltaire

„Der Adorno-Schüler und Fan-Soziologe Bott analysiert seit acht Jahren im Selbstversuch die „Bildzeitung“ und präsentiert aktuelle Kostproben.“ (aus der Programmankündigung des Club Voltaire für den 27. April 2004):
„BILD Dir Deine Meinung“. Analyse eines täglichen Skandals. Vortrag von Dieter Bott.

Club Voltaire, 2. Stock, 20 Uhr, Kleine Hochstr. 5 in Frankfurt am Main. Eintritt 5 ?, erm. 3 ?

bott im bastei

es muss vor 4 wochen gewesen sein. dieter bott rief an um mitzuteilen, dass jetzt der silvia-band 466 erschienen sei und ich mich beeilen müsse diese kultausgabe zu kaufen. der erste bastei-heftchen-roman mit der erwähnung adornos, das erste heftchen mit dem romanheld mit namen dieter bott. und außerdem noch ein schlüsselroman um eine lange verzögerte liebe.
ich machte mich sofort auf. kiosk folgte auf kiosk, aber – das heft nr. 466 war nicht erhältlich. nur lag es nicht daran, dass die frankfurter szene bereits alle exemplare aufgekauft hatte. am ende der bockenheim-tour und nach abschluss der suche am nächsten tag, als ich auch die hauptwache und den hauptbahnhof abgeklappert hatte, wusste ich mehr über den niedergang der klassischen romanhefte und die wandlung des lesepublikums. kein kioskbetreiber, der helfen konnte oder wollte („bastei da hinten, wenn nichts da ist, dann ist nicht mehr da“). gibt es für alles nur noch das internet? oder sollte ich dieter bott meine niederlage eingestehen und ihn um ein „belegexemplar“ bitten?
nach mehrern tagen bedenkzeit ein neuer versuch beim kiosk in der leipziger, neben dem eiscafe corinna. diesmal fand ich 2 exemplare, die ich für je 1,35 ? kaufte und stolz vor mir her trug: „Ich hab ein Herz zu verschenken. Bewegender Roman um Giselas langen Weg ins Glück“

Forts. folgt