Der in die Freiheit entlassene, glückliche Fisch soll die Reise zu seinem Drachentor machen und die frohe Botschaft den Göttern bringen, worauf der … verstehst Du?
Archiv für den Monat: Oktober 2004
Aquarium, Nachtrag
foto: fischmosaik.jpg
zur vorbereitung
Flaschenpost
Natürlich gibt es schon einen Flaschenpost-Blog, der sich auf TWA beruft…
(und durchaus in Richtung ANTI-Deutsch aufgestellt ist.)
Berg- und Talfahrt
Der große Meister weiß es sicher längst, aber hiemit kann ich ja kund tun, dass ich es auch weiß. Es ist da!
Unterwegs in Bockenheim
Wie erwachsen müssen wir sein, um diesen „Verkaufsstellen“ auf Augenhöhe zu begegnen und verführt zu werden?
Kinder vorm Aquarium
Der ganz reale Besuch des Aquariums. Sie sind nicht drinnen, sondern direkt davor auf dem Mäuerchen. Ein Junge und ein Mädchen. Ich komme raus, sie sprechen mich an: „Können Sie uns helfen, wir brauchen wirklich Hilfe.“
Ei klar, das ist doch mein Hobby. „Wissen Sie, einer von uns muss was machen, und wir können nicht rausfinden wer, und da MUSS uns jemand helfen.“ Sehr kryptisch, ich fragte mich, was die wohl vorhaben.
Es ging darum, dass ihnen jemand zwei verschieden lange Grashalme so hinhält, dass man nicht weiß, welches in der Hand länger ist, und wer dann den kürzeren zieht…“ Irgendwie waren mir die kids ein bisschen unheimlich und unsympathisch. Vielleicht haben sie mich aber einfach auch nur an was erinnert, was ich nicht mehr weiß.
Jedenfalls drehte ich mich brav um und hielt ihnen die Halme entgegen, sie zogen… und dann konnten sie sich absolut nicht entscheiden, welcher Halm jetzt der Längere wäre, obwohl die wirklich verschieden lang waren. Als ich das für sie entscheiden wollte, konnten sie nicht mehr sagen, wer jetzt welchen Halm gezogen hatte. Irgendwie wollte jeder gewinnen, aber auch nicht unbedingt den anderen verlieren lassen.
Ich verlor ziemlich die Lust – sagte: „Okay, noch mal, ich merke mir jetzt, welcher länger ist.“ Tat ich auch. Die Sache wurde spürbar ernst. Sie fixierten meine zur Faust geballte Hand mit den beiden Halmen und entschieden sich beide für den gleichen, stritten sich, wer ihn zuerst wollte. Es war natürlich der Kürzere. Ich machte die Hand auf und sagte es ihnen, damit brachen wir das Ganze ab. Sie bedankten sich sehr artig für die Hilfe.?
Ich glaube, es erinert mich an Spielchen mit jemandem, der nicht mehr lebt. Das ist das Blöde.
Kinder & Fische
Das einzige frühe Kinderbuch, an das ich mich erinnern kann hieß – ja – und das fällt mir jetzt nicht ein, typisch. „Hilfe, hilfe, mein Fisch will fressen“? Nie im Leben…aber so ähnlich irgendwie.
Eine ziemlich absurde Geschichte: Ein kleiner Junge bekommt von einem alten Mann einen kleinen Fisch geschenkt; und nur auf eines weist der alte Mann ganz besonders hin: der Fisch darf jeden Tag nur sooo viel Futter bekommen, nur soo viel… und er zeigt einen kleinen Abstand zwischen zwei Fingern.
Natürlich hält sich der kleine Junge nicht dran, er gibt dem Fisch die vorgegebene Menge, aber der Fisch hat halt noch Hunger. Ja, und dann kriegt er natürlich mehr Futter. Von dem kleinen Jungen. Da wird der Fisch von Bilderbuchseite zu Bilderbuchseite immer größer und größer, ständig braucht er neue Bassins, am Schluss landet er im größten Becken des Freischwimmbads, aber auch da wird er immer größer. Ohjeh. Das Problem: Fische brauchen nicht nur Futter sondern auch Wasser in ausreichender Menge.
Als die Katastrophe so richtig groß ist, kommt der alte Mann, tadelt ein bisschen und zaubert den Fisch wieder klein. „Hast du jetzt verstanden, dass du ihm immer nur soooo viel geben darfst?“ Na klar, hat der kleine Junge das verstanden.
Sehr deutlich, sehr pädagogisch, ziemlich versöhnlich; immerhin kommt einer und zaubert Fehler weg.
Was will man eigentlich Kindern mit solch einer Parabel beibringen? Und warum fragt sich das Frau bella heute zum ersten Mal, aber dafür richtig. Man darf nicht zuviel füttern, alle wollen auch schwimmen können. Ach so. Mich hat beim Lesen der Geschichte immer die Angst beschäftigt, dass der kleine Junge den Fisch verliert, eine erschreckende Möglichkeit – er mochte den Fisch ja so – die mich für alle anderen Botschaften unempfänglich machte.
Das Wasser ist voller … Fische … Flaschenpostalien.
Eben kam gerade eine an.
Aquarium 2
Es war für beide eine der schönen Momente als ?überraschend? der Name Thommie Bayer fiel. Sie kannte seine Bücher, er die Platten. Er hatte keinen der Romane gelesen, sie kannte keines seiner Lieder. Die Freude über die gemeinsame Sympathie für Thommie Bayer verlief sich etwas, da er bei der Lektüre der Bücher seine Vorfreude nicht bestätigt fand. Das Vorspielen der Songs auf dem alten Plattenspieler verlief auch ?so la la?: Die Lieblingslieder wurden nicht gefunden, der Sound stimmte nicht. Ach. Und ?Das Aquarium? haben beide nicht gelesen oder er hat es nicht einmal mitbekommen. Ach.