Lob der Provinz

Einmal war ich in Ludwigshafen. Da habe ich die Ludwigshafener gefragt, was macht man denn so, wenn man schon mal in Ludwigshafen ist? Da haben die Ludwigshafener gesagt, wenn Sie schon in Ludwigshafen sind, dann fahren Sie doch nach Heidelberg. Da habe ich gesagt, ach, das muss gar nicht so was Schönes sein. Da haben die Ludwigshafener gesagt, dann sind Sie hier genau richtig.

(Erwin Grosche)

The roastbeef and me

Eine ganz trübe Geschiche. Gestern war ich am GLOBUS. Am Rande der B7 von Erfurt nach Weimar, aber das nur am Rande. GLOBUS wegen höchst sentimentaler Adressen in eine Richtung, naja… Stand vor der Metzgertheke und wollte FÜRMICH WASGUTES. Also: Ein bisschen Roastbeef. War jetzt auch nicht sooo teuer, vielleicht so teuer wie 2 Rostbrätel, aber was soll ich mit zwei Rostbrätel. Dann habe ich – äußerst seltsame Anwandlung – einen kleinen Blumenkohl dazu gekauft. Ich! Blumenkohl! Das Ende vom Lied: Ich habe gestern den Blumenkohl gekocht, währenddessen TELEFONIERT, INTERNET, Blumenkohl verspeist (lecker…!!!?), Roastbeef verschoben.
Heute der zweite Anlauf. Wie ein hungriger Tiger kam ich aus dem Büro, nichts im Kopf als… Nur was dazu kaufen wollte ich noch, der Blumenkohl war ja schon weg. Da bin ich dann auf der Magdeburger Alle rumgeirrt zwischen Spielhöllen und was weiß ich und konnt mich als nicht entscheiden und als ich fertig war mit dem Einkaufen, war ich soooo hungrig, dass ich den nächstbesten Passanten hätte anfallen können. Dann bin ich ganz schnell und einsichtig zum Mexikaner und hab ultraschnell eine Kaktusstreifensuppe und einen Avocado-Salat in mich rein geschoben. Extra das Grünzeug so geplant, dass noch Platz ist für ein nettes kleines Steak. Zuhause: Ab mit dem Fett in die Pfanne, man kann ja mal kurz dabei den AB abhören und ins Internet gehen… Internet interessant… Irgendwann hochgradige Rauchentwicklung, die Pfanne ist jetzt hin. Das Steak liegt unversehrt darum…
(Der Nachbar mit der Glatze hat mich das erste Mal freudig gegrüßt, als diese ganze imposante Rauchentwicklung aus allen Fenstern stob…)
Eigentlich geht das ja niemand was an, als den GLOBUS-Experten…

gastrokritik

„Unser“ Kulinarexperte! Beim Betriebsausflug. Das Essen wird abgetragen und eine umfassend freundliche Serviererin fragt ihn:“Und…Hat´s ihnen auch geschmeckt?“ Er (laut und deutlich): „Wieso? Hat´s hier irgend jemand geschmeckt?“ Chapeau, chapeau… Erinnert mich an Johannes Agnoli in Freiburg als er auf Nachfrage sagte: „Gnädige Frau, es hat hervorragend nach gar nichts geschmeckt.“

Ich bin ich…

Gerade läuft es wieder im Radio: Wir sind wir
Was ich fälschlicherweise für ein Ossi-Trotz-Lied hielt. Wieso eigentlich? Wenn ich es jetzt, aufgeklärt, als gesamtdeutsche Vergewisserungshymne höre, verstehe ich nur noch Bahnhof und Abfahrt.

vewandtes seelchen

Marie Pohls ganzes Leben ist auf das Umziehen ausgerichtet. Wenn sie neue Bücher kauft, denkt sie darüber nach, ob das wirklich nötig ist. Bücher wiegen so viel. Und so wie Sportler ihre Bestzeit auswendig kennen, weiß Marie, dass sie zurzeit mit sechs Umzugskisten auskommt. Aber ihr Ideal ist der eine Koffer, in den das ganze Leben passt. Nur: Da steht schon mal der riesige Holztisch im Weg. Den hat sie geschenkt bekommen, natürlich. Sie betrachtet ihn kritisch. „Eigentlich ist der viel zu groß, um wirklich dran zu hängen.“
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Allzeit bereit

Auto geparkt in einer Straße, wo man eigentlich parken darf. Aber natürlich zu nah an der Ecke – sonst wär´s ja auch nicht frei gewesen. Mitten in der Nacht, Seitenstraße, Wohnviertel.
Aber die Erfurter Bereitschaftspolizei schläft nie: Der Verwarnungszettel im Plastiktütchen bescheinigt Falschparken zwischen 4 Uhr 6 und 4 Uhr 12