Bang

„Professor Dr. Norbert Bolz, Leiter des Fachbereichs Medienwissenschaft an der Technischen Universität Berlin, legt mit bang_design die Lunte zum zweiten Urknall. Seine These: Der Mensch wird Gestalter seiner eigenen Natur und Umwelt.“

Bangemachen gilt nicht, dachte ich als Kind …

Elisabeth II


(war das schön)

Ich träume von Paris, jedenfalls meine ich das, meine ich, beim Aufwachen eben noch dort gewesen zu sein, und bin mir sicher, das liegt daran, dass sie soviel von Paris gesprochen hat, dabei hat sie es mit keinem einzigen Wort getan.

Vielmehr: nadelgestreift, überaus zierlich, duzend, Frau Professor?, i wo, das nur eine Fußnote ? von wichtigerem. Gerade so chaotisch sein, dass das Spiel überall beginnen kann, Schienengleisgelände in Friedenau, lauschen auf den Klang eiserner Brücken auf dunkelschönem Fluß.

Geheimnisse, kleine, wie durchsichtige Vorhänge: Na, das erzähl ich jetzt nicht, das war nämlich so? Eine Welt voller Parenthesen und ohne Anführungszeichen, in der Tat. Sie wirkt immer, als ob sie tanzt, im Sprechen erst Recht, amüsiert-ernst. Der tanzende Stil, also körpernahe Erzählung des Musikalischen, Ballett, Unterbrechung der Kapriolen, aber nur kurz, durch Präzision, Synkopen in die Sprache hinein, kurze Pause.

Geistesgegenwart, Sätze, die zwischen Zeiten und Räumen genau ankommen im Moment. Sie spricht die Welt so, dass ich sie gleich sehen kann, und ich bin sicher, wie KMM aussieht, als ich das Internet zu Rate ziehe, ist die Übereinstimmung ganz und gar.

Anna 1 hat ihren Dienst getan und alle Fußnoten sortiert und gelistet, der Gebrauchswert des Lebens wird höher, will ich jedenfalls glauben, Alterweisheit wäre der falsche Ausdruck für solch kluge Mädchenhaftigkeit. Picasso: Man braucht sehr lange, um jung zu werden.

Selbst das Croissant schmeckt anders und der laue Regen ist gerade recht. Und während ich überlege, ob ich wirklich geträumt habe, oder nur wach schon träumte von einem Traum, fällt mir ein, wie sehr sie sich für Träume interessiert.

Themen des Tages (kombiniert)

Nach dem stillen Rückzug der Sprachpäpste maulte der eine oder andere Feuilletonist noch über „Duden’s neues Regelwerk“ („FAZ“), das „Ossi’s Dummdeutsch offiziell abgesegnet“ habe (Zürichs „Tages-Anzeiger“). Mittlerweile scheint der Genitiv-Apostroph endgültig eingebürgert ­ zum Verdruss von Sprachkritikern, die sich nicht damit abfinden mögen, dass die „Flut der Amerikanismen“ im Deutschen „angeschwollen ist wie noch nie“, so der Publizist und „Kursbuch“-Herausgeber Karl Markus Michel, und dass „pseudoweltläufiges Neusprech sich überall durchsetzt“, so der Dortmunder Professor Walter Krämer, Vorsitzender des Vereins Deutsche Sprache und Autor einer einschlägigen Streitschrift. mehr