„Die Städte sind weiblich und nur dem Sieger hold.“ Ernst Jüngers Satz angesichts von Paris hat seit den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts forschende Damen und forsche Frauen stimuliert. Berlin ist eine Frau. Das kommt angesichts dessen ziemlich spät. Dafür ist Frau Berlin mächtig viele Frauen, ganz abgesehen von den Türkinnen, die inzwischen die Stadt als Vornamen tragen. Reportagen und Porträts der taz-Journalistin Waltraud Schwab. 27 junge und ältere Frauen, Freizeitgören und Lebenskünstlerinnen von Beruf, Managerin und Handelsreisende, Hundefriseurin und Salonière, Märchenerzählerin und Sängerin und sofort und obendrein ein Baum, die Dicke Marie. Eine reichliche Vielfalt, die – sprachlich nicht ganz so bunt wie das Sujet – überzeugend demonstriert, was alles geht, wenn man sich nur bewegt.
Waltraud Schwab: Berlin ist eine Frau. Reportagen und Porträts, Jaron, Berlin 2005, 179 S., 14,90 EUR
freitag33