Oder so…

Und so drängen wir uns und wollen es leisten,
wollens enthalten in unsern einfachen Händen,
im überfüllteren Blick und im sprachlosen Herzen.
Wollen es werden. – Wem es geben? Am liebsten
alles behalten für immer . . . Ach, in den andern Bezug,
wehe, was nimmt man hinüber? Nicht das Anschaun, das hier
langsam erlernte, und kein hier Ereignetes. Keins.
Also die Schmerzen. Also vor allem das Schwersein,
also der Liebe lange Erfahrung, – also
lauter Unsägliches.

Und ich… wenn ich so schreiben könnte

Jede dumpfe Umkehr der Welt hat solche Enterbte,
denen das Frühere nicht und noch nicht das Nächste gehört.
Denn auch das Nächste ist weit für die Menschen. Uns soll
dies nicht verwirren; es stärke in uns die Bewahrung
der noch erkannten Gestalt. – Dies stand einmal unter Menschen,
mitten im Schicksal stands, im vernichtenden, mitten
im Nichtwissen-Wohin stand es, wie seiend, und bog
Sterne zu sich aus gesicherten Himmeln.

Wenn ich nur so

nur so schreiben könnte:
„Sofern die Rede von der maximalen semantischen Umweltverschmutzung am Terminus „Sozialismus“ valid ist, wäre derselbe eben zu meiden. Indessoll im Vortrag keinem lexikalischen Modernismus gehuldigt werden, sondern die Prinzipien einer sozialistischen Ökonomie sollen bis zum Bild vom Ganzen einer sozialen Welt mit Zukunftstauglichkeit entwickelt werden.“

Abweichendes Verhalten

Es ist eigentlich gleich, ob ich nach der Küche, am offenen Fenster, durch das die Fliegen ihren Weg finden, sitze – und sie mutmaßlich aus der Ruine höre. Oder doch zur kleinen Straße hin im neuen Zimmer. Ich höre die schrillen Schreie, die Professionellen nach Betreuungsbedarf klingen und Schreienden sicher nicht.

Sonneborn behauptet im Verbrecherbuch nirgends sei die Verrücktendichte so groß wie in Frankfurt. Da er jetzt in Berlin lebt, der Stadt, die in meiner Vermutung einzig echte Konkurrenz sein könnte, muss er es ja wissen. Sonneborn kommt mit ein paar Beispielen an, von Verrückten in Frankfurt, die mir nach einem einzigen Gang über die Leipziger Straße nur ein müdes Lächeln entlocken. Ja, die Dichte, die ist hier doch groß. Und dicht. Besonders nach 22 Uhr, wo eigentlich sonst nichts mehr statt findet.

Und dann fragt man sich, was ist daran noch abweichend, sind wir nicht selbst so jesusmäßig normal?