Querverbindungen gesucht

Die Schriftstellerin Annett Gröschner würde gern ihr Leben als Quotenostfrau beenden – wenn man sie nur ließe. „Zur Ostdeutschen gemacht wurde ich erst am 9. November 1989. Vorher hielt ich mich für eine Individualistin, die kein Interesse daran hatte, in den Westen zu gehen. Plötzlich steckte ich in einem Sack zusammen mit Volkspolizisten, Pionierleiterinnen, HO-Verkäuferinnen und Genossenschaftsbauern … Ich würde jetzt den Sack gerne verlassen und mich anderen Themen widmen, beispielsweise den Strukturproblemen in Südwestdeutschland, dem öffentlichen Transportwesen in Buenos Aires oder der Geschichte des westdeutschen Terrorismus.“

Die Tageszeitung, 15.12.2004