daß jemand auf der Fahrt von Halle nach Erfurt von der Autobahn abfährt, weil er denkt: Besser jetzt tanken als mit leerem Tank auf der Autobahn liegenbleiben. Es ist vielleicht schon dunkel und die Ausfahrt verweist auf zwei Orte, deren Namen dem Autofahrer nichts sagen. Er fährt „nach rechts“, nach 1 km über Schotterstraßen (30 km/h) ein kleiner Flecken, verlassen, nur ein Bus wartet auf der Dorfstraße. Der Fahrer wendet und versucht es mit der Rückkehr zur Autobahnausfahrt und fährt jetzt „nach links“. Es sind 4 km über eine unangenehme, kurvige Schotterstraße bis schließlich ein Dorf auftaucht. Am Ende des Dorfes Panik und Hoffnung: Eine Autoverwertungsfirma für Fahrzeuge aller Art. Dort brennt noch ein Licht. Die Auskunft: Die Tankstelle befindet sich in Bucha, d. h. man hätte doch „nach rechts“ fahren müssen, „Richtung Jena“ (es gibt nirgends ein Schild „Jena“). Aber, so einer der Kfz-Menschen, die machen um 18 Uhr zu (es ist 17 Uhr 50). Nein, so ein anderer, die machen glaube ich länger auf jetzt, bis 19 Uhr.
Der Schluß jetzt ganz schnell (auch wenn die Fahrt mit 30 km/h über die unübersichtliche, schottrige und kurvenreiche Straße noch etwas dauerte): Endlich dann erblickt der Jemand folgendes:

Archiv der Kategorie: schiffsuntergang mit zuschauer
Glücklicher junger Matrose…
…hör mich an.
Die Segel hängen schief und ein Wind geht übers Meer, der seine Richtung nicht kennt.
Mein Seelenwetter heißt melancholia – und wenn die Wolken sich zusammen ziehen, nimmt´s schon fast psychotische Züge an.
Nachtrag
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Doch schon, mir hat es eigentlich gut gefallen.
Wenn die Bilder von den Wänden fallen
vermutlich bedeutet es etwas: Nach Mitternacht nach Hause gekommen, und im Flur ist das Posterbild von der Wand gefallen, abgestürzt. Das Glas aus dem Rahmen gesprungen, aber keine Scherben. Woher und wozu mein Schrecken? Nur ein Nagel in der Wand, der sich nicht mehr an seinen Auftrag gehalten halt.
Eulenbar
Die Gedächtnisleistung nimmt im Alter ab. Erinnerungsfetzen liegen lose herum, fügen sich nicht mehr zusammen, gehen schliesslich ganz verloren. Wir haben Déjà-vu-Erlebnisse, begradigen und beschönigen unsere Vergangenheit, wundern uns über temporäre geistige Aussetzer, zweifeln am Wahrheitsgehalt von Zeugenaussagen, hören von der rasanten Zunahme von Alzheimer-Patienten und haben irgendwie noch immer das Gefühl, unser Gedächtnis sei eine riesige Bibliothek. Lesen »
Wobei ich mich nicht erinnern kann, ob ich diesen Text nicht bereits gebloggt habe?!
Das Ende der Kritik
Psychiater haben ein neues Psycho-Phänomen ausgemacht: die „Posttraumatische Verbitterungsstörung“.
Im Rollenspiel versetzen sich die Kranken beispielsweise in den bösen Chef hinein und können so die Gründe für die Entlassung plötzlich nachvollziehen.
Immer irrer alle
Praschl vermeldet und verlinkt das „Zentralinstitut für seelische Gesundheit“ – da muss man ja auch nichts mehr kommentieren. Erwähnen jedoch, dass auf der HP des ZI ein Kompetenznetz Demenzen annonciert wird. Klingt gut.
Fortschrittskatastrophe
Der Korrespondent von Jump (das Ra-di-ooo) sitzt irgendwo in Amman und traut sich nicht mehr in den Irak. Über den er sagt: Unter Saddam war es besser. Diesmal also die wirkliche Tragödie, die unser Hartz-Ländle nur als Farce der nicht ganz ernstgemeinten Ostalgie-Anfälle erleben muss.
gastrokritik
„Unser“ Kulinarexperte! Beim Betriebsausflug. Das Essen wird abgetragen und eine umfassend freundliche Serviererin fragt ihn:“Und…Hat´s ihnen auch geschmeckt?“ Er (laut und deutlich): „Wieso? Hat´s hier irgend jemand geschmeckt?“ Chapeau, chapeau… Erinnert mich an Johannes Agnoli in Freiburg als er auf Nachfrage sagte: „Gnädige Frau, es hat hervorragend nach gar nichts geschmeckt.“
Ach, …
Ein junger Mongole hat Japan in eine schlimme Depression gestürzt, berichtet Urs Schoettli. Asashoryu wird er genannt, und er ist zur Zeit der bester Sumo-Ringer der Welt.