Der ganz reale Besuch des Aquariums. Sie sind nicht drinnen, sondern direkt davor auf dem Mäuerchen. Ein Junge und ein Mädchen. Ich komme raus, sie sprechen mich an: „Können Sie uns helfen, wir brauchen wirklich Hilfe.“
Ei klar, das ist doch mein Hobby. „Wissen Sie, einer von uns muss was machen, und wir können nicht rausfinden wer, und da MUSS uns jemand helfen.“ Sehr kryptisch, ich fragte mich, was die wohl vorhaben.
Es ging darum, dass ihnen jemand zwei verschieden lange Grashalme so hinhält, dass man nicht weiß, welches in der Hand länger ist, und wer dann den kürzeren zieht…“ Irgendwie waren mir die kids ein bisschen unheimlich und unsympathisch. Vielleicht haben sie mich aber einfach auch nur an was erinnert, was ich nicht mehr weiß.
Jedenfalls drehte ich mich brav um und hielt ihnen die Halme entgegen, sie zogen… und dann konnten sie sich absolut nicht entscheiden, welcher Halm jetzt der Längere wäre, obwohl die wirklich verschieden lang waren. Als ich das für sie entscheiden wollte, konnten sie nicht mehr sagen, wer jetzt welchen Halm gezogen hatte. Irgendwie wollte jeder gewinnen, aber auch nicht unbedingt den anderen verlieren lassen.
Ich verlor ziemlich die Lust – sagte: „Okay, noch mal, ich merke mir jetzt, welcher länger ist.“ Tat ich auch. Die Sache wurde spürbar ernst. Sie fixierten meine zur Faust geballte Hand mit den beiden Halmen und entschieden sich beide für den gleichen, stritten sich, wer ihn zuerst wollte. Es war natürlich der Kürzere. Ich machte die Hand auf und sagte es ihnen, damit brachen wir das Ganze ab. Sie bedankten sich sehr artig für die Hilfe.?
Ich glaube, es erinert mich an Spielchen mit jemandem, der nicht mehr lebt. Das ist das Blöde.
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Kinder & Fische
Das einzige frühe Kinderbuch, an das ich mich erinnern kann hieß – ja – und das fällt mir jetzt nicht ein, typisch. „Hilfe, hilfe, mein Fisch will fressen“? Nie im Leben…aber so ähnlich irgendwie.
Eine ziemlich absurde Geschichte: Ein kleiner Junge bekommt von einem alten Mann einen kleinen Fisch geschenkt; und nur auf eines weist der alte Mann ganz besonders hin: der Fisch darf jeden Tag nur sooo viel Futter bekommen, nur soo viel… und er zeigt einen kleinen Abstand zwischen zwei Fingern.
Natürlich hält sich der kleine Junge nicht dran, er gibt dem Fisch die vorgegebene Menge, aber der Fisch hat halt noch Hunger. Ja, und dann kriegt er natürlich mehr Futter. Von dem kleinen Jungen. Da wird der Fisch von Bilderbuchseite zu Bilderbuchseite immer größer und größer, ständig braucht er neue Bassins, am Schluss landet er im größten Becken des Freischwimmbads, aber auch da wird er immer größer. Ohjeh. Das Problem: Fische brauchen nicht nur Futter sondern auch Wasser in ausreichender Menge.
Als die Katastrophe so richtig groß ist, kommt der alte Mann, tadelt ein bisschen und zaubert den Fisch wieder klein. „Hast du jetzt verstanden, dass du ihm immer nur soooo viel geben darfst?“ Na klar, hat der kleine Junge das verstanden.
Sehr deutlich, sehr pädagogisch, ziemlich versöhnlich; immerhin kommt einer und zaubert Fehler weg.
Was will man eigentlich Kindern mit solch einer Parabel beibringen? Und warum fragt sich das Frau bella heute zum ersten Mal, aber dafür richtig. Man darf nicht zuviel füttern, alle wollen auch schwimmen können. Ach so. Mich hat beim Lesen der Geschichte immer die Angst beschäftigt, dass der kleine Junge den Fisch verliert, eine erschreckende Möglichkeit – er mochte den Fisch ja so – die mich für alle anderen Botschaften unempfänglich machte.
Das Wasser ist voller … Fische … Flaschenpostalien.
Eben kam gerade eine an.
Aquarium 2
Es war für beide eine der schönen Momente als ?überraschend? der Name Thommie Bayer fiel. Sie kannte seine Bücher, er die Platten. Er hatte keinen der Romane gelesen, sie kannte keines seiner Lieder. Die Freude über die gemeinsame Sympathie für Thommie Bayer verlief sich etwas, da er bei der Lektüre der Bücher seine Vorfreude nicht bestätigt fand. Das Vorspielen der Songs auf dem alten Plattenspieler verlief auch ?so la la?: Die Lieblingslieder wurden nicht gefunden, der Sound stimmte nicht. Ach. Und ?Das Aquarium? haben beide nicht gelesen oder er hat es nicht einmal mitbekommen. Ach.
Besuch im Aquarium

JelinekJubelJelinek
Also ich freu mich…schon seit Stunden. Gut so.
Ihre Reaktion auch.
Kaltschnoddrigkeit
ist ein bisschen das Markenzeichen des blogg-Schreibens. Ich würd ja gern mal was warmherziges schreiben…
Aber:
Mir fällt nix ein.
Und es wär kitschig.
(Wenn es mir einfallen würde)
Wirklich gut
ist dafür Radio F.R.E.I. Erfurt. Isch liebe es.
Aus begründetem Anlass
Schließlich sind Theaterskandale ja so rar geworden…
So gesehen

Auszug aus der Gästeliste
Auf der Gästeliste des Balls stehen neben anderen: Josef Ackermann und Pirkko Ackermann, Klaus G. Adam und Brigitte Adam, Mario Adorf und Monique Adorf, Bela Anda und Constanze Anda, Victor Antippas und Panagiota Letoni-Antippas, Werner Balsen und Angela Franz-Balsen, Reinhold Beckmann und Kerstin Beckmann, Daniel Fehlow, Dieter Bohlen und Estefania Küster, Gerd von Brandenstein und Wendula von Brandenstein, Klaus Bresser und Evelyn Bresser.
Edelgard Bulmahn und Prof. Joachim Wolschke-Bulmahn. Eva Christiansen und Gordon Christiansen, Sabine Christiansen und Dr. Manfred Schneider, Daniel R. Coats und Marsha Ann Coats, Bärbel Dieckmann und Jochen Dieckmann, Michael Donnermeyer und Katrin Heise, Dr. Ursula Engelen-Kefer und Dr. Klaus C. Engelen, Carola Ferstl und Anton Voglmaier, Dr. Wolfgang Gerhardt und Marlies Gerhardt, Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg und Stephanie Freifrau zu Guttenberg, Prof. Gabriele Henkel und Andreas F. Wilkes, Hans-Olaf Henkel und Prof. Dr. Bettina Hannover. Jürgen Hogrefe und Astrid Frohloff, Angelika Jahr-Stilcken und Rudolf Stilcken, Dr. Emanuel Jenni und Liselotte Peng, Udo van Kampen und Katrin van Kampen, Prof. Dr. Hellmuth Karasek und Dr. Armgard Seegers-Karasek, Hans-Ulrich Klose und Dr. Anne Steinbeck-Klose, Dr. Silvana Koch-Mehrin und James Candon, Wiltraud Lueg.
Laurenz Meyer und Sonja Müller, Hartwig Piepenbrock und Maria-Theresia Piepenbrock, Dr. Günter Rexrodt und Ingrid Rexrodt, Krista Sager und Manfred Ertel, Christiane zu Salm, Prof. Dr. Peter Scholl-Latour und Eva Scholl-Latour, Erich Sixt und Regine Sixt, Dr. Ditmar Staffelt und Grietje Bettinert, Dr. Edmund Stoiber und Karin Stoiber, Dr. Manfred Stolpe und Ingrid Stolpe, Dr. Peter Struck und Brigitte Struck, Sir Peter James Torry und Lady Angela Torry, Klaus Wowereit und Jörn Kubicki.
Artikel in der WELT, erschienen am 14. Nov 2003